In der Regionalliga West kam es am Freitagabend, den 14. März, zu einer Premiere in der Schauinsland-Reisen-Arena. Vor 15.503 Zuschauern wehte ein Lüftchen der europäischen Klasse über das Feld. Die Spielleitung oblag in der Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem FC Schalke 04 II nämlich einem ausländischen Gespanns.
Jasmin Sabotic leitete beim 4:0-Sieg der Zebras das Spiel. Der Luxemburger konnte bereits auf Erfahrungen im internationalen Geschäft zurückgreifen. So pfiff er beispielsweise in der Saison 2020/21 die Partie zwischen dem St. Josephs FC (Gibraltar) und B36 Torshavn (Faröer) in der Europa-League-Qualifikation.
An der Wedau wusste er mit seiner klaren Linie und oftmals abgeklärten Art insbesondere bei den Spielern zu überzeugen. So auch bei Doppelpacker Patrick Sussek: "Es war zunächst ungewohnt, einen Schiedsrichter mit solch einer Präsenz und Aura zu sehen. Das war etwas völlig anderes. Ich fand auch, dass die Schiedsrichterleistung sehr gut war. Natürlich war die Kommunikation auf Englisch erst komisch, doch man ist lange genug im Geschäft, um das dann auch hinzubekommen. Das darf gerne öfters so sein."
Marvin Höner, der Cheftrainer Dietmar Hirsch aufgrund dessen Sperre an der Seitenlinie ersetzte, war ebenfalls zufrieden mit dem Gespann: "Die Leistung war gut und wir hatten auch mit dem vierten Offiziellen eine gute Kommunikation. Klar, hätte man sich nach den Fouls gegen Sussek etwas früher die Gelbe Karte gewünscht, doch allgemein war es eine sehr gute Leistung des Schiedsrichtergespanns."
Wir sind in einer Liga, wo ganz junge Schiedsrichter ihre nächsten Schritte machen - genauso wie Spieler. Deswegen ist es für alle Beteiligten eine Entwicklungsliga und dass dort Fehler passieren, gehört absolut dazu.
Jakob Fimpel
Sussek stieß in der Pressekonferenz eine kurze Diskussion an, ob solch eine Lösung nicht auf Dauer auch eine gute Gelegenheit im Sinne der Professionalität der Liga sei. Während der Saison kam es immer wieder zu Diskussionen rundum die Spielleitung einiger Schiedsrichter in der Regionalliga West.
Beide Trainer ergriffen daraufhin das Wort:
Marvin Höner: "Ich bewerte nicht die Leistungen der vorherigen Schiedsrichter. Es war heute eine gute Erfahrung mit einem ausländischen Schiedsrichter. Ob es in Zukunft öfter so sein muss, kann ich nicht bewerten. Ich denke auch nicht, dass jede Leistung von Vorgängern schlecht war."
Jakob Fimpel: "Das sehe ich ähnlich. Wir sind in einer Liga, wo ganz junge Schiedsrichter ihre nächsten Schritte machen - genauso wie Spieler. Deswegen ist es für alle Beteiligten eine Entwicklungsliga und dass dort Fehler passieren, gehört absolut dazu. Daher finde ich, dass wir unsere eigenen Offiziellen unterstützen sollten."